Das Foto zeigt eine Lagerhalle mit der Aufschrift Kanzan

Spezialpapiere begleiten uns im Alltag

Sind Sie heute Morgen mit dem Bus gefahren? Haben Sie ein Ticket gekauft? Oder haben Sie eben noch das Auto geparkt und schnell den Parkschein hinter die Windschutzscheibe gelegt? Dann haben Sie möglicherweise gerade eben ein Stück Thermopapier aus dem Dürener Papierunternehmen Kanzan in der Hand gehalten. Es entweder auf das Armaturenbrett gelegt oder bei der Platzsuche im Bus schnell in die Jacken- oder Hosentasche gesteckt.

Aufgrund der Schnelligkeit des Drucks sind Thermopapiere beliebte Alltagspapiere und -begleiter. Die Schrift auf dem Parkschein wird dabei aber nicht im herkömmlichen Sinne mit Tinte gedruckt. Was man auf dem dünnen Papier lesen kann, ist durch eine physikalisch-chemische Reaktion sichtbar geworden. Das Thermopapier reagiert auf die Wärme, die der erhitzte Druckkopf aussendet, und verfärbt sich. „Die vielfältigen Verwendungsweisen stellen ebenso vielfältige Anforderungen an unsere Papiere“, sagt Theo Pütz, Leiter der Veredelung und Ausrüstung der Firma Kanzan. „Je nach Art des Einsatzes benötigt das Papier einen dafür geeigneten, individuellen Thermostrich.“ Man habe deshalb über 100 verschieden gestrichene Papiersorten im Sortiment, sagt der gelernte Papiertechnologe. „Das Busticket in der Hosentasche ist Wärme und Feuchtigkeit ausgesetzt, würde die Schrift deswegen verwischen, hätte man schnell Ärger mit dem Kontrolleur. Der Parkschein, der an einem Sommertag hinter der Scheibe liegt, muss extremer Hitze trotzen und darf sich nicht verfärben“, schildert Andrea Hürfeld, Leiterin der Unternehmenskommunikation. Ein Kontoausdruck hingegen habe andere Anforderungen und müsse zum Beispiel bei einer Steuerprüfung in zehn Jahren noch lesbar sein. Der Barcode auf den Paketetiketten dürfe nichts anderes als gestochen scharf sein, sonst würden sich binnen Minuten die Päckchen und Pakete im Verteilzentrum türmen.

Mehr von Harald Gerhäusser