Das Foto zeigt einen Autospiegel in dem ein Mann zu sehen ist

Tod oder Karl

Kaum einer kennt die Aachener Straßen so gut wie Jupp. Morgens um halb 6 Uhr beginnt sein Dienst, zwölf Stunden später gibt er den Wagen an seinen Kollegen der Nachtschicht ab. Und das seit 34 Jahren. Ja, Aachen kennt er wirklich gut, fast ebenso gut wie die Öcher selbst, die tagtäglich zu ihm ins Auto steigen.
Zwei Stunden durfte ich Jupp diese Woche begleiten, und habe dabei nicht nur Touristen und Stammkunden getroffen, sondern auch gelernt, was es heißt, als Taxifahrer Sitzfleisch zu haben.
Manche seiner Fahrgäste reden viel, und suchen – fast wie an so mancher Kneipentheke – jemanden, um ihre Geschichte loszuwerden. Das Taxameter ähnelt dabei verdächtig stark der tickenden Uhr beim Psychologen.
Die Fragen, Erzählungen und Kommentare so mancher Gäste zeigen, was Aachen bewegt, wo der Schuh drückt und was für Begeisterung sorgt.
Während Jupp und ich am Taxistand ausharren oder unterwegs zur nächsten Fahrt sind, erzählt er unverblümt, was er so mitbekommt.

Mehr von Ines Kubat