Bergisch Babel IV
7. September 2021
Solinger Sentenzen (Warmlauschen)
(Anm.: Braucht es immer mal wieder, hier Bergisch Babel I, II und III)
„Grüß mir die Nadja, grüß mir die Erika, ach, grüß mal alle von denen!“
„Die merken doch gar nicht, dass du weg bist.“
„Aber wohl! Da fehlt doch die mit den flotten Sprüchen!“
„Die Sprüche haben noch nie gefehlt.“
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„Was, Junge, was?“
„Ey, wenn ich nicht will, dann lass mich.“
„Voll, weil du ein Star bist.“
„Junge, der Adi ist ein Star.“
„Der Adi hat niemals Bock, das weißt du.“
„Ich hab auch keinen Bock, geh weg jetzt.“
“Junge, ey. Als du noch jung warst, warst du geiler.“
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„Wie alt sind die jetzt, deine Kinder?“
„Drei und neun.“
„Und da wollen die nicht mehr Bahnfahren?“
„Nee, die wollen den Führerschein.“
„Dann sag denen, das kostet Geld.“
„Dann wollen die meine Zähne verkaufen.“
„Deine Zähne? Das ist doch Wahnsinn.“
„Die sagen, da sind doch welche aus Gold.“
„Und wie machst du das jetzt?“
„Warten.“
„Bis die doch Bahnfahren?“
„Bis ich keine Zähne mehr hab.“
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„Er wieder. Er wieder! Nimm mal ´nen Blutverdünner, mein Lieber.“
„Den nehm ich jeden Abend.“
„Und wenn ich dir was kaufe?“
„Dann nehm ich heute zwei.“
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„Da biste mich wieder am Überreden. Dat sag ich dir aber, da kommste nicht weit. Weil ich diesmal nämlich nicht weich bin. Dat Schauen kannste dir auch gleich sparen. Ich lass mich von dir doch nit jedes Mal. Dat weißte genau, dat weißte selber. Und mehr sag ich gar nicht. Mehr nit. Ich sag nur noch eins. Bis morgen.“
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„Boah, dieser Busfahrer vorhin, ey.“
„Was war mit dem?“
„Der war so Käse!“
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„2011? Da war ja noch das Thema Planung!“
„Schon. Aber dann?“
„Dann war das Thema Krise.“
„Und jetzt?“
„Das ist jetzt.“
„Ach so.“
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„Da weißt du mehr als ich. Ich sage, da weißt du aber mehr als ich! Darf ich dem widersprechen? Weil ich nicht da war. Ich war nicht bei Robin. Ich war gestern nicht bei Robin. Ich bitte dich. Du wirst mir schon glauben müssen. Weil ich es sage! Aber nein. Kann das warten? Kann das noch etwas warten, bitte? Weil es jetzt gerade nicht passt. Weil ich unterwegs bin. Nicht zu Robin! Wir haben keinen Umgang mehr. Darf ich etwas sagen? Aber ja. Aber ja! Aber ja, Vater. Ich komme jetzt heim.“
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„Austern.“
„Ja?“
„Ohne Scheiß.“
„Ja?“
„Hat der im Glas mitgebracht.“
„Im Glas?“
„Der Kollege.“
„Woher?“
„Aus dem Ostblock.“
„Irgendwo aus dem Ostblock?“
„Hat gar nicht geschmeckt.“
„Ach komm.“
„Gar. Nicht.“
„Und warum?“
„Wie wenn so eine faule Nuss mit drin war.“
„Du glaubst es nicht.“
„Ist doch wahr. Und uns wollen sie hier das Nutella wegnehmen.“