Die Anmut des Tango und Lebensfreude des Salsa
5. August 2014
Einer meiner Lieblingsorte in Aachen ist im Sommer der Elisenbrunnen: Ich liebe die Stimmung, wenn die Rotunde abends beleuchtet ist, und man schon von Weitem Tango oder Salsa Musik hört und dann zwischen den Säulen die tanzenden Paar sieht.
Irgendwann fällt einem selbst der wabernde Schwefelduft nicht mehr so auf, weil sämtliche Geruchsrezeptoren bereits kapituliert haben. Und dann gibt es kaum etwas Schöneres, als sich zwischen die Säulen zu stellen und einige Minuten zuzuschauen. Das mache nicht nur ich, sondern auch sehr viele Leute, die abends in der Stadt unterwegs sind. Mit den Blicken voll Neugier und Begeisterung tummeln sie sich um die Säulen und beobachten gebannt die Tänzer. Kinder sind meist weniger gehemmt, rennen ohne Scheu selbst auf die Tanzfläche und schunkeln im Takt der Musik.
Seit einem Jahr wird im Elisenbrunnen nicht nur Tango und Salsa sondern auch Forró getanzt. Dieser Tanz wird immer mehr zum Exportschlager Brasiliens. Brasilien und Tanzen? Da denkt man eigentlich als an Samba. Aber Forró ist in Brasilien mittlerweile mindestens genauso beliebt und wird fast überall in dem riesigen Land getanzt. Salsa, Tango und viele andere Einflüsse lassen sich aus dem Schritt-Potpourri des Forró erahnen. Getanzt wird eng. Sehr eng. Der Herr hat den Arm fest um die Taille der Dame geschlungen; sie legt ihren längs über seine Schultern. So beginnen sie langsam hin und her zu schunkeln. Doch sobald das typische Schlagen der Triangel beginnt, scheinen die unsichtbaren Fußfesseln zu bersten: je temporeicher die Musik, desto schneller die Füße, komplizierter die Drehungen und höher die Hebefiguren. Forró gefällt mir besonders, weil er einerseits so anmutig wie Tango ist und gleichzeitig die Lebensfreude des Salsa ausdrückt.
Falls Euch die Bilder und die Videos Lust auf mehr machen, lasst Euch am besten live endgültig überzeugen: Die nächste Open-Air Forro-Party am Elisenbrunnen findet am 16. August statt.
Mehr Infos gefällig? www.forro-aachen.de