Eine schwarze Box ist zu Gast am Elisenbrunnen
2. September 2015
In Österreich liebt man das „Holzfällen“. Das hat nicht zuletzt Thomas Bernhard in seinem gleichnamigen Roman eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Vor dem Elisenbrunnen steht seit gestern für zehn Tage ein Holzcontainer, in dem man sich die Ausstellung „Wood“ ansehen kann. Es geht dabei um die architektonische Nutzung des Rohstoffes Holz. Wer nun eher an die Blockhütte am See denkt oder meinetwegen auch an das hölzerne Ferienhaus im Dänemark-Urlaub, dem zeigt die Ausstellung große und tatsächlich schon umgesetzte Bauten wie etwa ein 18-stöckiges Hochhaus aus Holz in Wien. Die sogenannte Woodbox ist eine Initiative von pro Holz Austria und ist mit der Aachener Holzbautagung, 3. und 4. September, an der FH Aachen verknüpft. In der Holzbox werden die ökologischen und klimafreundlichen Vorzüge des Baumaterials als Kreislaufprodukt hervorgehoben. Österreich kommt in Sachen Holzbau eine Pionierrolle zu. Deutschland hinke etwas hinterher, da hierzulande die Brandschutzauflagen strenger seien als im Nachbarland, sagen die Veranstalter. Aber der Trend zum Holz sei auch hier nicht von der Hand zu weisen. Allerdings bestünden noch immer große Vorurteile, was die Tragfähigkeit des Baumaterials betrifft.
Aachen ist der einzige Ort in Deutschland, an dem die schwarze Woodbox aufgestellt wird. Sie steht parallel zum Elisenbrunnen. Der eckige, schwarze Holzblock wird auf seiner Europatour wahrscheinlich selten einen solch starken Kontrast bilden wie vor dem hellen und runden klassizistischen Bau hier in Aachen. Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 10. September.