das Windrad
22. Juni 2022
Weiße Montur vor blauem Horizont
oder vor Abendrot,
von Wolken verschluckt,
vom grauen Himmel und vom Regen,
es wacht über Fluren und Felder
und dreht sich wie der Wind weht.
Baum im Zeitalter der Technik,
es setzt seinen Rahmen aus Metall
der Sanftheit der Wälder entgegen
und schlüpft im Takt und taktlos
durch wilde Äste,
taucht auf am Waldrand
und in der dämmernden Landschaft.
Wacht nachts
mit seinem roter Schein auf dunkler Fläche,
beharrlich in einen stillen Kakophonie,
sein Blinken schlägt den Takt,
es erfüllt unsere Finsternis
mit Zuversicht
in ein Morgen.
Bleiche Frühe,
es erschafft eine futuristische Welt,
wo alle, jede für sich, lieber
reine Weite hätten,
das Windrad
besteht auf sein Drehen
in dieser Landschaft,
die ihm nicht ähnelt,
die ihm vielleicht nie
ganz
gehören wird.
Erzittert beim geringsten Wispern,
Instinkt gerichtet auf den kleinsten Luftzug,
erzählt flüsternd von der Evolution seiner Rotoren,
durchbricht mit Zirkeln aus Wind,
Föhn, Mistral und Brise.
Standfest und schweigend
erwartet es den Sturm,
Windstoß, Böen, Orkan
und schwingt
noch
schneller.
Windrad, Meeresbrandung an Land.