Das Foto zeigt Häuser und eine Frau seitlich neben einer Mauer

Stolbergs Don Quijote

Es ist die eine Sache, wenn Außenstehende über eine Stadt Schlechtes denken. Es ist jedoch eine ganz andere Sache, wenn selbst Einwohner ihre Heimat nicht mögen und akzeptieren, dass sie einen schlechten Ruf hat. So sei es zum Teil in Stolberg, hat die Leiterin des Tourismusbetriebes das Gefühl. Einheimische selbst belächeln die Tourist-Information noch manchmal. Was habe ihre Stadt schon zu bieten, die doch kein großes Ansehen genieße? Genau gegen eine solche pessimistische Sicht reitet Barbara Breuer wie Don Quijote an. Viele verkennen die Schönheit der Stadt, findet sie. Die steigenden Touristenzahlen geben ihr Recht. Die historische Altstadt, die Kupferhöfe oder die Burg – das alles sei für Einheimische zwar Alltag, für Fremde jedoch etwas Besonderes.

Als ich nach Stolberg kam, erwartete ich nicht wirklich viel. Das Bild, das man teilweise von der Stadt gezeichnet bekommt, ist nämlich kaum rühmlich. Und tatsächlich – als ich am Altstadt Bahnhof ausstieg und auf den Steinweg einbog, fiel mir vor allem eins auf: die Stille. Nur wenige Menschen eilten durch die Straße, huschten vorbei an den leeren Geschäftszeilen. So wirklich einladend wirkt die Straße nicht. Der Leerstand sei wirklich ein Problem, gibt Breuer zu.

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