Interview 8 – ich bin wie ein Chamäleon

L. treffe ich bei strahlendem Sonnenschein. Das passt zu ihr. Wir lachen viel. Und sie erzählt, dass der Ort ihres Alltags ihr Balkon ist, weil so schön die Morgensonne darauf fällt, wenn sie ihren Tag mit einem Kaffee beginnt.

Doch nicht alles ist sonnig. Ich frage sie, wie sie ihren Alltag beschreiben würde und sie sagt: „Heute bin ich aufgewacht und dachte so: Ich stecke fest.“ Als Kind und Jugendliche war sie introviertiert, hat ihren Alltag in der Bücherei verbracht. Als sie nach dem Abitur ins Ausland ging, neue Freunde und Kulturen kennenlernte, fand sie das, was sie in ihrer Heimatstadt nicht hatte. Lernte, sich wohlzufühlen, „auch wenn man zwischen seinen zwei Kulturen steckt“.

L. sagt: „Ich habe so viele unterschiedliche Projekte gemacht, ich hab das Gefühl, ich bin wie ein Chamäleon, das sich verwandelt. Mir ist es wichtig, dass ich immer wieder über meine Grenzen, über meine Schatten springe. Ich selbst bin. Und niemand anders. Das ist für mich dann meine Kunst. Ich habe versucht, mich zu verstellen und das geht nicht.“

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