Interview 11 – da gibts auch keine Grenzen

Ich steige über Holzlatten, Tapetenreste und Werkzeugkisten, drücke mich an Handwerkern und Leitern vorbei. Alles ist voller Staub. Endlich bin ich oben, ich atme durch. C. öffnet die Tür und ich trete in eine wunderschöne Altbauwohnung voller skurriler Details. C.’s Büro. Ein bisschen lebt er dort auch. Zumindest die Hälfte der Woche. C. ist Autor und Kunstkritiker. Auf seinem Schreibtisch stapeln sich die Papiere, im Nebenzimmer deckenhoch Bücher, alles schaut nach Kunst, selbst die Küche. C. hat viele Projekte, viele Termine, viele Ideen. Er sagt: „Ich habe keinen Alltag.“ Als ich ihn frage, ob sich sein Alltag – je nach Lebensphase – verändert habe, antwortet er: „Viele Brüche, keine Veränderung.“ Was als nächstes komme, nehme er gerne entgegen. Ob sich sein Alltag in 20 Jahren von dem jetzigen unterscheide? „Ja, altersbedingt.“ Er komme die Treppe nicht mehr hoch. C. lacht.

 

 

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